Fehler bei der Ernährung von Kleinkindern

Die häufigsten Fehler bei der Ernährung von Kleinkindern

Die ersten Lebensjahre prägen einen Menschen ganz entscheidend. Alles, was er in dieser Zeit erlebt und von seinem Umfeld übernimmt, hat Einfluss auf sein späteres Verhalten und seine Gewohnheiten. Dies betrifft die Verhaltensmuster dabei genauso wie das Essverhalten.

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Aus diesem Grund ist es wichtig, schon früh auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und bestimmte Rituale zu etablieren, um so die Grundlage für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung und auch für ein gesundes Essverhalten zu schaffen.

Die aktuelle GRETA-Studie des Dortmunder Forschungsinstituts für Kinderernährung hat jedoch gezeigt, dass es im Hinblick auf die Ernährung von Kleinkindern durchaus Nachholbedarf gibt. In Rahmen der Studie wurden über 500 Haushalte befragt, in denen zwischen zehn Monate und drei Jahre alte Kinder leben. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Ernährung der Kinder zu wenig Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren und im Gegenzug zu viel Zucker, Fett und tierische Proteine enthält. Zudem essen die Kinder zu häufig Fertig- und Fast-Food-Gerichte.

Natürlich spricht überhaupt nichts dagegen, wenn hin und wieder Pommes, Burger und Fertigpizza auf dem Speisesplan stehen. Allerdings sollten solche Gerichte die Ausnahme bleiben, denn sie enthalten nicht nur zu viel Fett und Zucker, sondern auch künstliche Aromastoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. Außerdem ist es gar nicht so schwer, für eine gesunde, abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu sorgen, selbst wenn die Zeit und das Budget begrenzt sind.

 

Die folgende Übersicht erklärt die häufigsten Fehler bei der Ernährung von Kleinkindern und gibt Tipps, wie es besser geht:

1. Fehler: Kinder essen zu viel Zucker.

Ob Schokolade, Gummibärchen, Bonbons oder Schokolade, Kinder mögen Süßigkeiten und oft beherrschen sie es in Perfektion, so lange zu quengeln und zu betteln, bis die Eltern irgendwann genervt nachgeben. Aber auch Eltern nutzen gerne Süßigkeiten, um die Laune des Nachwuchses zu verbessern.

Zu viel Zucker kann bei Kleinkindern jedoch fatale Folgen haben, denn er ist nicht nur für Übergewicht verantwortlich, sondern kann auch Erkrankungen wie Karies, Verdauungsstörungen und Diabetes hervorrufen. Erschwerend kommt aber noch hinzu, dass Zucker keineswegs nur in Süßigkeiten und offensichtlich süßen Nahrungsmitteln enthalten ist.

So können sich auch im vermeintlich gesunden Müsli, im Fruchtbrei oder im Joghurt hohe Zuckermengen verstecken. Natürlich müssen Kinder nicht auf Süßes verzichten, Eltern sollten aber auf die Mengen achten. Die Wissenschaftler des Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung empfehlen nicht mehr als 25 bis 30 Gramm pro Tag. Wie die Studie gezeigt hat, liegt die durchschnittliche Menge mit 50 Gramm aber fast doppelt so hoch. 

2. Fehler: Kinder essen zu viel Fett.

Gesättigte Fettsäuren sind beispielsweise in Butter, Käse, Sahne, Fleisch und Wurst enthalten. Natürlich ist Fett ein Geschmacksträger, aber in hohen Mengen können Übergewicht und ein erhöhter Cholesterinspiegel die Folge sein. Eltern sollten versuchen, den Anteil an fettreichen Lebensmitteln zu reduzieren.

Anstelle von Salami kann es auch einmal eine Geflügelwurst sein und anstelle von Chips schmecken Kindern Nüsse oft genauso gut. Fett kann außerdem eingespart werden, wenn das Essen in einer beschichteten Pfanne, in einem Wok oder auch im Backofen zubereitet wird.   

3. Fehler: Kinder trinken zu wenig.

Nicht nur viele Erwachsene, sondern auch viele Kinder trinken zu wenig. Kleinkinder sollten pro Tag etwa 0,7 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei der Flüssigkeit sollte es sich vor allem um Mineralwasser oder Früchte- und Kräutertee ohne Zucker handeln. Aber auch Fruchtsäfte, gesüßter Eistee oder Limonade sind in kleinen Mengen erlaubt.

Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder sowohl zu den Mahlzeiten als auch zwischendurch immer mal wieder etwas trinken. Vor allem beim Spielen und Toben vergessen Kinder häufig ihren Durst oder bemerken ihn zu spät.

Zu wenig Flüssigkeit führt zu Müdigkeit, Unkonzentriertheit und kann Kopfschmerzen auslösen. 

 

4. Fehler: Kinder essen zu oft Fleisch und Wurst.

Richtig ist, dass Fleisch und Wurst wichtige Lieferanten von Eiweiß und Eisen sind, die das Wachstum und die gesunde Entwicklung fördern. Aber viele Fleisch- und Wurstsorten enthalten auch gesättigte Fettsäuren in großen Mengen und diese ungesunden Fette können Kleinkinder nur schwer verdauen.

Zudem können die Fette den Cholesterinspiegel erhöhen. Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung reicht es völlig aus, wenn zweimal pro Woche Fleisch gegessen wird. Zudem sollten Kinder vor allem magere Fleisch- und Wurstsorten essen, beispielsweise Rind und Geflügel oder Schinken anstelle von Salami, Leberwurst und Schweinefleisch.   

 

5. Fehler: Kinder essen zu wenig Obst, Gemüse und Fisch.

Dass viele Kinder zu wenig Obst und Gemüse essen, liegt weniger daran, dass die Eltern nicht wissen, wie wichtig und gesund diese Lebensmittel sind, sondern oft eher daran, dass Kinder Obst und Gemüse nicht essen möchten. Obst und Gemüse gehören aber zu den wichtigsten Bausteinen der Ernährung, denn sie versorgen den Körper mit Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen und sind für ein starkes Immunsystem unentbehrlich.

Sinnvoll ist daher, Obst und Gemüse von Anfang fest in den täglichen Speiseplan zu integrieren. Zudem hilft es oft, wenn Eltern Obst und Gemüse zusammen mit ihren Kindern einkaufen und zubereiten. So lernen Kinder die verschiedenen Sorten kennen, können sie ausprobieren und im Laufe der Zeit sollte jedes Kind Obst und Gemüse finden, das ihm schmeckt.Anders als in Japan, Schweden oder Italien essen Kinder in Deutschland außerdem kaum Fisch.

Viele Kinder kennen Fisch nur in Form von Fischstäbchen und weigern sich dann, Fisch zu essen, der anders aussieht und anders schmeckt. Sinnvoll wäre aber, mindestens einmal pro Woche Fisch zu essen, denn Fisch gehört zu den überaus gesunden Lebensmitteln.

So enthält der leicht verdauliche Fisch unter anderem wertvolles Eiweiß, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und das für die Entwicklung sehr wichtige Jod.  

6. Fehler: Kinder essen zu viel, zu oft und zu schnell.

Zunächst einmal ist es ein positives Zeichen, wenn ein Kind einen guten Appetit hat. Aber die Tatsache, dass in Deutschland knapp 2 Millionen übergewichtige Kinder leben, zeigt, dass wohl nicht immer das richtige Essen in einer angemessenen Menge auf dem Teller landet. Viele Eltern beladen die Teller ihrer Kinder mit Portionen, die eher für einen Erwachsenen gedacht sind und oft werden die Kinder auch heute noch ermahnt, dass alles aufgegessen werden muss, was auf dem Teller liegt.

Sinnvoller ist aber, wenn die Kinder früh lernen, sich selbst ihre Portion auf den Teller zu laden. Dabei sollten die Kinder dann auch lernen, mit einer kleineren Portion zu beginnen und sich eventuell noch einen Nachschlag zu nehmen. Gleichzeitig sollten Eltern darauf achten, dass Kinder das Essen nicht schnell herunter schlingen, sondern langsam essen und gründlich kauen.

Wichtig ist außerdem, dass es schon früh feste Regeln und Rituale gibt. So sollten Kinder beispielsweise schon früh an gemeinsame Mahlzeiten gewöhnt werden. Zwischen den drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten sollte es dann auch Zeiten ohne Essen geben.

Vor allem Eltern sollten dabei darauf achten, dass sie nicht der Versuchung erliegen, Kindern Essen als Belohung zu präsentieren oder sie mit Süßigkeiten und anderen Snacks zu beruhigen.

 

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