Einen Schlaganfall erkennen – Infos und Tipps

Einen Schlaganfall erkennen – Infos und Tipps

Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Denn ein Schlaganfall kann den Betroffenen in eine lebensbedrohliche Notsituation bringen. Außerdem steigt die Gefahr, dass dauerhaft schwere Folgen bleiben, je mehr Zeit bis zum Beginn der Behandlung vergeht. Sehr wichtig ist deshalb, einen Schlaganfall zu erkennen und richtig zu reagieren.

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Einen Schlaganfall erkennen - Infos und Tipps

Dazu haben wir Infos und Tipps zusammengestellt:

Was ist ein Schlaganfall eigentlich?

Den Schlaganfall gibt es in verschiedenen Formen. Sehr vereinfacht erklärt, handelt es sich aber letztlich um eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Diese kann die Folge eines Blutgerinnsels sein.

Am häufigsten tritt jedoch der sogenannte ischämische Schlaganfall auf. Hier führt eine Verengung oder ein Verschluss der Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, dazu, dass das Hirn vermindert durchblutet wird.

Diese verminderte Durchblutung muss keine bleibenden Schäden verursachen. Aber sie kann eben auch bewirken, dass Nerven- und Hirnzellen absterben. Dadurch kommt es dann zu einem Hirninfarkt.

Wer kann einen Schlaganfall bekommen?

Der Schlaganfall zählt zu den Erkrankungen, die ähnlich wie zum Beispiel Demenz mit einem höheren Alter in Verbindung gebracht werden. Tatsächlich sind auch gut 80 Prozent aller Schlaganfall-Patienten älter als 60 Jahre.

Allerdings ist das Alter kein Kriterium. Ein Schlaganfall kann jeden treffen. Säuglinge, Kinder und Jugendliche können genauso einen Schlaganfall erleiden wie junge, fitte und bis dahin gesunde Menschen oder eben Senioren. Insgesamt treten in Deutschland jedes Jahr rund 270.000 Schlaganfälle auf.

Einen hundertprozentigen Schutz vor der Erkrankung gibt es nicht. Aber es ist möglich, das Risiko zu minimieren. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und kein Übergewicht schaffen eine gute Grundlage. Regelmäßige Checks beim Arzt, Alkohol in Maßen und keine Zigaretten sind weitere Maßnahmen, die sich auszahlen.

Was sind typische Symptome für einen Schlaganfall?

Wie schwer das Gehirn geschädigt wird und ob dauerhafte Schäden zurückbleiben, entscheidet sich in den ersten Minuten nach dem Schlaganfall. Natürlich fällt auch ins Gewicht, wie schwer der Schlaganfall war und in welcher Form er aufgetreten ist. Grundsätzlich gilt aber, dass die Chancen auf eine Genesung umso höher stehen, je schneller die ärztliche Behandlung beginnt.

Typisch für einen Schlaganfall ist, dass die Symptome plötzlich auftreten. Und am häufigsten zeigt sich ein Schlaganfall durch

  • Sehstörungen,

  • Probleme beim Sprechen und Verstehen von Gesagtem,

  • Lähmungen und Taubheitsgefühlen,

  • Schwindel mit einem unsicheren Gang und

  • starken Kopfschmerzen.

Allerdings müssen diese Symptome nicht auftreten. Manchmal ruft ein Schlaganfall auch Beschwerden hervor, die im ersten Moment gar nicht richtig eingeordnet werden können.

Außerdem ist möglich, dass die Symptome nur sehr kurz anhalten und schon nach ein paar Minuten wieder vollständig verschwunden sind. Dann kann es sich um eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA) handeln.

Die TIA ist ebenfalls ein medizinischer Notfall. Denn ihr kann ein weiterer Schlaganfall folgen, der schwerer ausfallen und bleibende Schäden hinterlassen kann.

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Wie kann ich einen Schlaganfall erkennen?

Es gibt einen Test, der dabei hilft, einen Schlaganfall zu erkennen. Dieser Test ist der sogenannte FAST-Test. Dabei steht das FAST für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

Als einfache Sofort-Maßnahme greift der Test die typischen Anzeichen eines Schlaganfalls auf. Jeder kann den Test durchführen, medizinisches Fachwissen ist dafür nicht notwendig.

Der Ablauf ist so:

  • Face: Der Patient wird darum gebeten, einmal zu lächeln. Hängt beim Lächeln ein Mundwinkel nach unten, ist das ein Hinweis auf eine halbseitige Lähmung und gleichzeitig ein klassisches Merkmal von einem Schlaganfall.

  • Arms: Als nächstes soll der Patient seine Arme gerade nach vorne ausstrecken und dabei seine Handflächen nach oben drehen. Liegen Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder auch Koordinationsstörungen vor, klappt das nicht. Stattdessen kann der Patient seine beiden Arme entweder gar nicht gleichzeitig ausstrecken und drehen. Oder ein Arm sinkt gleich wieder ab oder die Hand dreht sich um.

  • Speech: Um die Sprachfähigkeit und das Sprachverständnis zu überprüfen, werden dem Patienten einfache Fragen gestellt, zum Beispiel wie er heißt, wie alt er ist oder welchen Wochentag wir haben. Außerdem kann er gebeten werden, einen kurzen Satz zu wiederholen. Klingt seine Stimme verschwommen, scheint er zu lallen, spricht er abgehackt oder versteht er das Gesagte nicht, deutet das auf eine Sprachstörung hin.

  • Time: Der Hinweis auf die Zeit soll noch einmal daran erinnern, dass es auf jede Sekunde ankommen kann. Statt lange zu überlegen, sollte beim Verdacht auf einen Schlagfall sofort der Notruf gewählt werden.

Was ist beim Verdacht auf einen Schlaganfall zu tun?

Wie eben schon erwähnt, ist es bei einem Schlaganfall wichtig, keine kostbare Zeit zu verlieren. Wer einen Schlaganfall vermutet, sollte sofort den Notarzt verständigen. Das gilt auch dann, wenn die Symptome untypisch sind, die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder abklingen oder der FAST-Test den Verdacht nicht eindeutig bestätigt hat. Ein Selbsttest kann niemals einen Arzt ersetzen.

Und ein Fehlalarm ist immer besser als ein Rettungsdienst, der einmal zu wenig oder zu spät alarmiert wurde. Deshalb: Nicht zögern, sondern gleich die 112 wählen!

Bis zum Eintreffen des Notarztes sollte der Patient dann mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Außerdem sollte er möglichst nicht mehr essen oder trinken. Nach der Erstversorgung wird der Patient ins Krankenhaus gebracht. Dort können alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt und die Behandlung eingeleitet werden.

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Ein Gedanke zu „Einen Schlaganfall erkennen – Infos und Tipps“

  1. Jetzt, da meine Eltern langsam älter werden (Gotte segne sie), möchte ich für alle Fälle auf den Fall der Fälle vorbereitet sein.
    Jemanden aus ihrem Freundeskreis hat dieses Schicksal nämlich ereilt und es wurde zu spät gehandelt… 🙁

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