Richtig trinken – die wichtigsten Infos und Tipps, Teil 2

Richtig trinken – die wichtigsten Infos und Tipps, Teil 2

Wasser ist nicht nur ein Hauptbestandteil des Körpers, sondern lebensnotwendig, um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Dass regelmäßig ans Trinken erinnert wird, ist deshalb kein Wunder. Nur: Wann und wie trinkt jemand richtig und genug? In einem mehrteiligen Beitrag stellen wir die wichtigsten Infos und Tipps zum Thema zusammen.

Anzeige

Richtig trinken - die wichtigsten Infos und Tipps, Teil 2

Hier ist Teil 2!:

Was ist die richtige Trinkmenge?

In Teil 1 haben wir erklärt, warum es wichtig ist, genug zu trinken, und weshalb ein Flüssigkeitsmangel lebensgefährlich sein kann. Außerdem haben wir aufgezeigt, in welchen Formen es die Dehydration gibt und durch welche Symptome sie sich äußern kann. Doch damit stellt sich die Frage, wie viel Flüssigkeit notwendig ist, um den Bedarf zu decken.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Richtlinien, dass

  • Babys im ersten Lebensjahr etwa 0,8 Liter,

  • Kinder zwischen einem und zehn Jahren rund 1 Liter,

  • Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren 1,5 Liter und

  • Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr sowie Erwachsene 1,5 bis 2 Liter

über den Tag verteilt trinken sollten. Die übrige Flüssigkeit, die der Körper braucht, wird über feste Nahrung aufgenommen.

Diese Werte sind aber keine allgemeingültigen Regeln, sondern lediglich grobe Orientierungshilfen. Denn die tatsächlich benötigte Menge an Flüssigkeit ist individuell.

Wer zum Beispiel an einem warmen Sommertag im kühlen Wohnzimmer auf der Couch liegt, schwitzt weit weniger als jemand, der draußen arbeitet oder Sport treibt.

Ein Mitarbeiter im klimatisierten Büro, der nur hin und wieder kurze Wege zurücklegt, hat einen geringeren Bedarf als ein Handwerker. Wer jung und gesund ist, muss anders trinken als jemand, der schon älter oder krank ist.

Die notwendige Flüssigkeitszufuhr hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Alter, der Gesundheitszustand, das Aktivitätslevel und die äußeren Bedingungen.

Eine Rechenformel für den Bedarf

Mediziner der Mayo Clinic, einer US-amerikanischen Non-Profit-Organisation, entwickelten eine Rechenformel, mit der sich die benötigte Wasserzufuhr ermitteln lässt:

Körpergewicht in kg x Lebensalter in Jahren : 28,3 = Unzen Wasser täglich

Weil die Menge in den USA in Unzen errechnet wird, muss das Ergebnis noch mit 0,03 multipliziert werden, um es in Liter umzurechnen.

Ein 30 Jahre alter Mann, der 75 kg auf die Waage bringt, müsste demnach jeden Tag knapp 2,4 Liter Wasser trinken.

Auch hier gilt aber wieder, dass die ermittelte Flüssigkeitszufuhr nur einen ungefähren Richtwert angibt. Maßgeblich ist, die persönlichen Bedingungen zu berücksichtigen und die Signale des Körpers ernstzunehmen.

Richtig trinken – 7 Tipps

Den ungefähren Flüssigkeitsbedarf zu kennen, ist das Eine. Das Andere ist, sicherzustellen, dass auch wirklich genug getrunken wird. Anderthalb bis zwei Liter Wasser über den Tag verteilt zu trinken, klingt im ersten Moment nach keiner besonders großen Herausforderung.

Doch tatsächlich fällt es vielen Menschen schwer, auf diese Menge zu kommen. Wenn sich der Bedarf wegen Hitze oder Anstrengung dann auch noch erhöht, kann es schnell zu einer Dehydration kommen.

Damit es künftig leichter fällt, geben wir Tipps an die Hand, wie sich ausreichendes Trinken gut in den Alltag integrieren lässt:

  1. Unabhängig von Durst trinken

Bei vielen Menschen ist das Durstempfinden nicht ausreichend ausgeprägt. Vor allem bei Kindern und Senioren ist das häufig der Fall.

Auch verschiedene Erkrankungen können dazu führen, dass das Verspüren von Durst beeinträchtigt ist. Hinzu kommt, dass Durst oft schon ein Warnzeichen des Körpers ist, dass er dringend und sofort Flüssigkeit braucht.

Ratsam ist deshalb, erst gar nicht abzuwarten, bis sich Durst einstellt. Stattdessen sollte zwischendurch regelmäßig etwas getrunken werden. Schon kleine Mengen reichen aus, um einen stetigen Nachschub an Flüssigkeit zu gewährleisten.

  1. Getränke gut sichtbar verteilen

In der Wohnung sollten an den verschiedensten Stellen Wasserflaschen und Gläser stehen. Beim Vorbeilaufen erinnern sie dann daran, einen Schluck zu trinken. Wasserflaschen sind besser geeignet als gefüllte Gläser. Denn wenn ein Glas leer ist, wird gerne mal vergessen, es gleich wieder aufzufüllen.

Wichtig ist auch eine Flasche Wasser neben dem Bett. Zum einen kann so noch vor dem Aufstehen ein großer Schluck getrunken werden.

Das ist sinnvoll, weil schließlich schon seit mehreren Stunden nichts mehr getrunken wurde. Zum anderen steht auf diese Weise Wasser bereit, falls jemand nachts aufwacht und durstig ist. Ohne Wasser am Bett besteht die Gefahr, dass derjenige nicht extra aufsteht, sondern den Durst ignoriert.

  1. Wasser immer dabeihaben

Wer unterwegs ist, sollte immer einen kleinen Wasservorrat mitnehmen. Bei einem Spaziergang durch den Park, einem Bummel in der Stadt, einer längeren Autofahrt oder einer Fahrt mit der Straßenbahn ist so stets etwas zu trinken griffbereit.

Es kann zwar sein, dass das Wasser nach einiger Zeit ziemlich warm ist. Aber ein lauwarmes Wasser ist besser, als durstig nach einer Trinkmöglichkeit suchen zu müssen.

  1. Ansprechende Gefäße verwenden

Gläser, Krüge oder Flaschen, die schön aussehen, mit einem hübschen Muster, lustigen Motiv oder flottem Spruch verziert sind und gut in der Hand liegen, erhöhen die Motivation, zu trinken.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Keine Krankenversicherung - und jetzt?

Ein ansprechendes Gefäß verleitet einfach dazu, öfter zuzugreifen. Auch bunte Strohhalme können die Lust aufs Trinken erhöhen oder es überhaupt erst ermöglichen, dass zum Beispiel pflegebedürftige Senioren eigenständig trinken können.

  1. Das Wasser aufpeppen

Immer nur Wasser kann auf Dauer etwas langweilig sein. Dabei lässt sich schnell und unkompliziert für Abwechslung sorgen.

Beeren, Orangen- oder Zitronenscheiben, Gurkenstücke, etwas Ingwer oder Kräuter wie Minze, Thymian, Rosmarin oder Melisse peppen das Wasser geschmacklich und optisch auf.

Wer möchte, kann auch Fruchtsäfte oder Kräutertees in Eiswürfelformen füllen und einfrieren. Durch solche Eiswürfel erhält das Wasser einen dezenten Geschmack und eine angenehme Temperatur.

  1. Vor dem Essen trinken

Ein Glas Wasser vor jeder Mahlzeit ist ein bewährtes Ritual, um sich selbst ans Trinken zu erinnern. Zumal nach dem Essen oft keine Lust mehr auf Wasser vorhanden ist, wenn der Bauch ohnehin schon voll ist.

Auch wer abnehmen möchte, ist mit Wasser vor dem Essen gut beraten. Denn der Magen ist dadurch schon etwas gefüllt und der Appetit wird gezügelt. Außerdem kurbelt lauwarmes Wasser die Verdauung an.

  1. Erinnerungshilfen nutzen

Im Unterschied zu einer Wasserflasche dürfte vor allem die jüngere Generation ihr Smartphone ständig griffbereit haben. Es liegt deshalb nahe, die Technik zu nutzen.

Inzwischen gibt es unzählige Apps, die ans Trinken erinnern.

Während einige Apps im Prinzip wie eine Art Wecker funktionieren, werten andere Apps die eingetragenen Gesundheitsdaten aus und ermitteln den persönlichen Flüssigkeitsbedarf.

Wieder andere Apps sind als Spiel aufgebaut und füllen zum Beispiel ein Aquarium auf oder versorgen ein virtuelles Haustier, wenn der Handybesitzer meldet, dass er etwas getrunken hat.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Richtig trinken – die wichtigsten Infos und Tipps, Teil 2

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


pflege99

Autoren Profil:
FB/Twitter
Letzte Artikel von Autoren Profil: (Alle anzeigen)

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Heiner Trautmann, - Pflegedienstleitung, Anita Bokel, - Stationsleiterin, Peter Machinski, Inhaber Agentur für Altenpflege und Haushaltshilfen, Mike Bocholt, Pflege-Qualitätsmangament und Christian Gülcan Inhaber & Gründer Haushaltshilfen-Agentur Senioren-Familienservice und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Ratgeber und Tipps zum Thema Pflege, Betreuung, Gesundheitsthemen, Haushaltshilfen und Versorgung. Unsere Inhalte sind in keiner Weise ein Ersatz für professionelle Diagnosen, Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte/Ärztinnen.

Kommentar verfassen