Die wichtigsten Infos zur Blutspende

Die wichtigsten Infos zum Thema Blutspende

Blut ist für eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen zuständig und wird aus diesem Grund auch flüssiges Organ genannt. Ohne oder mit zu wenig Blut ist der menschliche Körper nicht lebensfähig. Gleichzeitig kann nur der Körper selbst Blut produzieren und trotz aller Bemühungen ist es bislang nicht möglich, künstliches Blut herzustellen.

Da Blut durch keinen anderen Stoff ersetzt werden kann, sind Blutspenden sehr, sehr wichtig, denn jeder kann in die Situation kommen, in der sein Leben von einer Blutkonserve abhängt.

Die meisten Blutkonserven werden bei Krebsoperationen und bei Organtransplantationen benötigt. Außerdem ist Spenderblut im Zusammenhang mit der Behandlung von Herz- sowie Magen- und Darmerkrankungen notwendig. Viele Operationen, bei denen es zu großen Blutverlusten kommt, wären nicht möglich, wenn keine Blutkonserven zur Verfügung stünden.

Außerdem werden Blutkonserven bei vielen lebensrettenden Maßnahmen eingesetzt, beispielsweise bei massiven Verletzungen oder schweren Unfällen. Leider gibt es noch immer zu wenig Spender und vor allem in Ferienzeiten kann es zu Engpässen kommen. Dies liegt einerseits daran, dass viele Spender selbst verreisen und zum anderen daran, dass gerade während der Ferien viele Unfälle passieren.

 

Wer nun aber überhaupt Blut spenden kann, wie eine Blutspende abläuft und was mit dem gespendeten Blut passiert, fasst die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos zum Thema Blutspende zusammen:

 

Wer kann Blut spenden?

Als Blutspender kommen alle Menschen in Frage, die mindestens 18 und maximal 69 Jahre alt sind. Zudem muss der Spender gesund sein, einen stabilen Blutdruck und eine Körpertemperatur von unter 37,5 Grad haben und mindestens 50kg wiegen. Vor der Blutspende sollte der Spender ausreichend getrunken und etwas gegessen haben. Allerdings müssen der letzte Alkoholkonsum mindestens 12 Stunden, eine Tätowierung oder ein Piercing mindestens vier Monate und ein Aufenthalt in den Tropen mindestens sechs Monate zurückliegen.

Männer können maximal sechsmal Vollblut spenden, Frauen viermal. Eine Teilblutspende ist für den Körper schonender und daher auch etwas öfter möglich.Eine Blutspende ist für den Spender absolut ungefährlich. Grundsätzlich wird nur steriles Einwegmaterial benutzt, so dass Ansteckungen mit Krankheiten praktisch ausgeschlossen sind. Der Körper ist durch die Blutentnahme zwar vorübergehend geschwächt, allerdings regeneriert er sich recht schnell wieder.

So dauert es nur etwa 20 Minuten, bis der Kreislauf wieder absolut stabil ist, der Flüssigkeitsverlust ist nach 24 Stunden wieder ausgeglichen. Lediglich der Ausgleich des Eisenverlustes dauert etwas länger. Aus diesem Grund sollten mindestens acht, besser jedoch zwölf Wochen zwischen zwei Blutspenden liegen. 

 

In welcher Form wird Blut gespendet?

Blut kann in zwei unterschiedlichen Arten gespendet werden. Am häufigsten findet eine Vollblutspende statt. Dabei werden aus einer Vene, meist in der Ellenbeuge, zwischen 450ml und 500ml Blut entnommen. Die maximale Blutabnahmemenge bei einer Vollblutspende beträgt zehn Prozent des Gesamtblutvolumens. Daneben besteht die Möglichkeit, nur einzelne Bestandteile des Blutes zu spenden.

Bei diesen Bestandteilen kann es sich um Blutplasma, Erythrozyten, also rote Blutkörperchen, oder Thrombozyten, Blutplättchen, handeln. Während einer solchen Spende werden die jeweiligen Blutbestandteile direkt aus dem Blut gewonnen und die nicht benötigten Blutbestandteile werden dem Spender wieder zugeführt.

Bei einer solchen Blutspende wird etwas mehr Blut entnommen und sie dauert auch länger als eine Vollblutspende. Während eine Vollblutspende nämlich lediglich fünf bis zehn Minuten dauert, kann eine Teilblutspende, je nach Verfahren, zwischen 20 Minuten und vier Stunden dauern.      

 

Wie läuft eine Blutspende ab?

Eine Blutspende gliedert sich in mehrere Schritte. Zuerst meldet sich der Blutspender an und füllt meist einen Fragebogen zu seinem Gesundheitszustand aus. Anschließend erfolgt eine Voruntersuchung, die unter anderem die Messung des Blutdrucks, des Pulses und der Körpertemperatur beinhaltet. Außerdem wird ein Bluttropfen aus der Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen entnommen und der Hämoglobin-Wert ermittelt. Dieser muss bei Männern bei mindestens 13,5 g/dl und bei Frauen bei mindestens 12,5 g/dl liegen.

Dadurch ist sichergestellt, dass das Blut ausreichend Sauerstoff transportieren kann und der Spender über genügend Eisen verfügt. Nach den Untersuchungen erfolgt ein Gespräch mit dem anwesenden Spendenarzt, der die Untersuchungsergebnisse mit dem Spender bespricht und darüber entscheidet, ob die Blutspende durchgeführt werden kann. Ist dies der Fall, legt sich der Spender auf eine Liege und die Spende wird entnommen.

Zuerst werden dabei einige Proben für separate Untersuchungen abgefüllt, anschließend wird das Vollblut in einem Entnahmebeutel gesammelt. Nach der Blutspende muss eine Ruhephase von etwa zehn Minuten eingehalten werden, damit sich der Körper auf den Blutverlust einstellen kann. Meist steht danach ein Imbiss zur Verfügung, der aus kleinen Speisen und vor allem etwas zu trinken besteht.

Zwischenzeitlich wird das entnommene Blut auf die wichtigsten Krankheitserreger wie beispielsweise HIV, Hepatitis B und C oder Syphilis untersucht. Der Spender erhält somit nebenbei auch einen kostenlosen Gesundheitscheck.   

 

Was passiert mit dem gespendeten Blut?

Das gespendete Blut wird in Kühlbehältern gelagert zur Weiterverarbeitung in eine Blutspendezentrale gebracht. Hier wird das Blut in einzelne Bestandteile zerlegt. Die roten Blutkörperchen werden zu einem Konzentrat weiterverarbeitet, das beispielsweise bei Anämien zur Anwendung kommt.

Aus den Blutplättchen wird ebenfalls ein Konzentrat hergestellt, das in erster Linie bei der Krebstherapie verwendet wird. Blutplasma wird eingefroren, wodurch die Funktionen zum größten Teil konserviert werden können.

In aufgetautem Zustand wird es dann vor allem bei lebensrettenden Maßnahmen und bei großen Blutverlusten eingesetzt. Blutplasma darf allerdings erst nach einer sechsmonatigen Lagerung und auch nur dann verwendet werden, wenn der Spender noch immer negative Infektionsparameter aufweist, also beispielsweise keine HIV- oder Hepatitis-Infektion nachweisbar ist. Alle Blutprodukte muss außerdem das Paul-Ehrlich-Institut, das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, zulassen. 

 

Wird der Blutspender für seine Blutspende entschädigt?

Der Blutspender wird für seine Blutspende entschädigt, allerdings soll die Entschädigung nicht als falscher Anreiz oder als Möglichkeit für ein kleines Nebeneinkommen verstanden werden. Aus diesem Grund sind die Entschädigungen gering.

Je nach Organisation erhält der Spender für eine Vollblutspende im durchschnittlich 15 bis 25 Euro, für eine Teilblutspende zwischen 25 und 40 Euro. Einige Organisationen entschädigen Blutspender aber anstelle von Geld auch mit kleinen Geschenken sowie kostenlosem Essen und Trinken vor und nach der Spende.

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