Fragen zu gefälschten Medikamenten

Die wichtigsten Fragen zu gefälschten Medikamenten  

Im Zeitalter des Internets gibt es kaum etwas, das nicht online gekauft werden kann. Hierzu gehören mittlerweile auch Medikamente und Arzneimittel, die sowohl bei inländischen Apotheken als auch bei Apotheken im Ausland und bei diversen anderen Händlern per Mausklick geordert werden können. Beliebt es daneben auch, Medikamente als Urlaubssouvenirs mitzubringen, denn oft sind Medikamente im Ausland deutlich günstiger als hierzulande.

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Die wichtigsten Fragen zu gefälschten Medikamenten

Allerdings handelt es sich bei einigen der Präparate nicht um die Originale und die EU-Kommission warnt vor Fälschungen, die in Europa immer mehr im Umlauf sind.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Risiken und Gefahren von Arzneimittelfälschungen ernst zu nehmen. Diese Nachahmungen können nicht nur wirkungslos sein, sondern auch schwere gesundheitliche Schäden verursachen.

Neben der mangelnden Wirksamkeit können gefälschte Medikamente unerwartete Nebenwirkungen haben oder sogar giftige Substanzen enthalten. Beim Kauf von Arzneimitteln über das Internet oder im Ausland ist daher äußerste Vorsicht geboten und man sollte sich auf seriöse Quellen und Anbieter beschränken.

Eine gründliche Recherche und Beratung durch Fachleute ist unerlässlich, um die eigene Gesundheit zu schützen und mögliche Risiken durch gefälschte Medikamente zu vermeiden.

Hier daher die wichtigsten Fragen zu gefälschten Medikamenten:

Welche Medikamente werden besonders häufig gefälscht? 

 

Grundsätzlich können alle Medikamente und Arzneimittel von Fälschungen betroffen sein, angefangen bei Antibiotika oder Schmerzmitteln über Cholesterinsenker und Krebsmedikamenten bis hin zu Malariaprophylaxen oder Potenzmitteln.

Insgesamt sind jedoch vor allem teure und solche Medikamente betroffen, die die Betroffenen ungern öffentlich kaufen möchten.

Einige Beispiele für besonders häufig gefälschte Arzneimittel sind

Potenzmittel: Aufgrund ihres sensiblen Charakters sind diese Medikamente ein beliebtes Ziel für Fälscher. Bekannte Marken wie Viagra oder Cialis werden häufig imitiert, um die Peinlichkeit der erektilen Dysfunktion auszunutzen.

Schlankheitsmittel: Produkte, die versprechen, schnell und einfach beim Abnehmen zu helfen, werden häufig gefälscht. Die Nachfrage nach solchen Medikamenten ist hoch, was Fälschern eine lukrative Möglichkeit bietet.

Antidepressiva und Beruhigungsmittel: Das wachsende Bewusstsein für psychische Gesundheit macht auch diese Medikamente anfällig für Fälschungen. Aus Scham oder Stigmatisierung könnten Menschen versucht sein, diese Medikamente diskret online zu kaufen.

Krebsmedikamente: Die hohen Kosten und die Dringlichkeit dieser Medikamente machen sie zu einem Ziel für Fälscher. Patienten könnten verzweifelt nach Ersatz suchen, insbesondere wenn die Originalmedikamente schwer erhältlich oder teuer sind.

Impfstoffe und lebensrettende Medikamente: Besonders besorgniserregend sind Fälschungen von lebensrettenden Medikamenten wie Insulin oder Impfstoffen. Diese gefälschten Produkte gefährden nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Leben der Patienten.

Es ist wichtig zu betonen, dass Arzneimittelfälschungen ein ernstes globales Problem darstellen, das die öffentliche Gesundheit gefährdet.

Die Liste der gefälschten Arzneimittel kann variieren und sollte als Warnung dienen, bei jedem Kauf von Arzneimitteln Vorsicht walten zu lassen, insbesondere bei Online-Käufen oder Käufen im Ausland.

Wie gefährlich sind gefälschte Medikamente?  

Gefälschte Medikamente enthalten oft weniger, keine, andere oder anders zusammengesetzte Wirkstoffe. Bei einem Antibiotikum mit zu geringem Wirkstoff beispielsweise kann die Folge sein, dass die Erreger Resistenzen entwickeln und dadurch spätere Therapien kaum noch anschlagen.

Extrem gefährlich wird es, wenn es sich um Medikamente handelt, die der Betroffene dringend benötigt, um seinen Gesundheitszustand stabil zu halten. 

Teilweise enthalten die gefälschten Medikamente außerdem giftige Substanzen wie beispielsweise Lösungsmittel, die dann ihrerseits ernsthafte Folgen haben können.

Im schlimmsten Fall können gefälschte Medikamente nicht nur wirkungslos sein, sondern auch schwere gesundheitliche Schäden verursachen oder sogar tödlich sein.

Besonders gefährdet durch gefälschte Arzneimittel sind Menschen, die auf eine bestimmte Medikation angewiesen sind, wie zum Beispiel Diabetiker, Herzpatienten oder Empfänger von Organtransplantaten.

Die Einnahme von Medikamenten mit falscher Dosierung oder unerwarteten Inhaltsstoffen kann zu unvorhersehbaren Reaktionen führen und lebensbedrohliche Folgen haben. Daher ist es wichtig, die Gefahren von Arzneimittelfälschungen ernst zu nehmen und Risiken durch den Kauf aus vertrauenswürdigen Quellen zu minimieren.

Woran erkennt man gefälschte Medikamente?  

Mit bloßem Auge unterscheiden sich gefälschte Medikamente nicht von echten Medikamenten. Allerdings gibt es einige Zeichen, die misstrauisch machen sollten.

Zu diesen Zeichen gehören der Preis und die Verpackung. Werden teure Medikamente im Ausland zu extrem niedrigen Preisen angeboten, handelt es sich meist um Fälschungen.

Zudem sollten die Medikamente immer in einer normalen Verpackung vertrieben werden, auf der das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Chargennummer aufgedruckt sind. In der Packung sollte sich zudem ein Beipackzettel im Original befinden. Gefälschte Medikamente werden oft ohne Zusatzinformationen und in kleinen Plastiktütchen angeboten.

Weitere Hinweise zur Erkennung gefälschter Medikamente sind:

  • Überprüfen Sie die Verpackung und den Aufdruck: Achten Sie auf Rechtschreibfehler, unscharfe Druckqualität oder ungewöhnliche Farbvariationen auf der Verpackung und dem Beipackzettel. Originalmedikamente werden sorgfältig produziert, während Fälschungen oft minderwertige Drucke aufweisen.
  • Authentizität der Verkaufsstelle: Kaufen Sie Medikamente nur von vertrauenswürdigen Quellen, sei es von anerkannten Apotheken oder seriösen Online-Apotheken. Überprüfen Sie die Website und recherchieren Sie Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden.
  • Lizenz und Zertifikate: Prüfen Sie, ob die Apotheke oder der Verkäufer die notwendigen Lizenzen und Zertifikate hat, um Medikamente zu verkaufen. Diese Informationen sollten auf der Website oder auf Anfrage verfügbar sein.
  • Hologramme und Sicherheitsmerkmale: Viele Originalmedikamente enthalten holografische Aufkleber, spezielle Farbwechsel oder andere Sicherheitsmerkmale, die Fälscher schwer nachahmen können. Überprüfen Sie diese Merkmale, um die Echtheit zu bestätigen.
  • Echtheitsprüfung beim Hersteller: Einige Pharmaunternehmen bieten Online-Tools oder Apps an, mit denen Sie die Echtheit eines Medikaments anhand des auf der Verpackung angegebenen Codes überprüfen können.
  • Verdächtige Online-Angebote: Seien Sie vorsichtig bei extremen Sonderangeboten oder Aktionen, die zu schön sind, um wahr zu sein. Gefälschte Medikamente werden oft zu Dumpingpreisen angeboten, um Käufer anzulocken.
  • Reaktionen des Medikaments: Beobachten Sie Ihre Reaktion auf das Medikament. Wenn die erwarteten Wirkungen ausbleiben oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie das Medikament umgehend absetzen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
  • Konsultation eines Arztes: Bevor Sie ein neues Medikament einnehmen, konsultieren Sie immer einen Arzt. Ein Fachmann kann Ihnen helfen, die richtige Medikation zu bestimmen und kann auch Warnzeichen für gefälschte Medikamente erkennen.

Denken Sie daran, dass die Gesundheit an oberster Stelle steht. Wenn Sie Zweifel an der Echtheit eines Medikaments haben, sollten Sie es nicht einnehmen und stattdessen die nötigen Schritte unternehmen, um sich zu vergewissern.

Wie kann man sich vor gefälschten Medikamenten schützen? 

Der sicherste Weg ist, seine Medikamente in einer deutschen Apotheke zu kaufen, entweder direkt vor Ort oder durch deren Online-Versandhandel. Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, Internetapotheken zu nutzen.

Seriöse Händler verkaufen rezeptpflichtige Medikamenten dabei aber grundsätzlich nur, wenn der Käufer ein entsprechendes Rezept einreicht. Für den Kauf von Medikamenten im Ausland gilt, dass diese ausschließlich in Apotheken, jedoch nicht auf Märkten, Basaren oder bei Straßenhändlern gekauft werden sollten.

Darüber hinaus geht es bei der Prävention von Arzneimittelfälschungen nicht nur um rationale Entscheidungen, sondern auch um den Schutz unserer eigenen Gesundheit und der unserer Angehörigen. Denken Sie daran, dass die Folgen der Einnahme gefälschter Arzneimittel weitreichend sein können – von unwirksamen Behandlungen bis hin zu lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiken.

Es liegt in unserer Verantwortung, sorgsam mit unserer Gesundheit umzugehen und bei der Wahl unserer Medikamente wachsam zu sein.

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Der zusätzliche Aufwand, den wir betreiben, um die Echtheit und Qualität von Arzneimitteln zu überprüfen, kann den Unterschied zwischen Wohlbefinden und potenziell schwerwiegenden Folgen ausmachen.

Behörden, Institutionen und Organisationen, an die Sie sich wenden können, um gefälschte Medikamente zu melden oder Hilfe zu erhalten:

  • Paul-Ehrlich-Institut (PEI): In Deutschland ist das PEI für die Überwachung von Arzneimitteln und Medizinprodukten zuständig. Sie können Verdachtsfälle von gefälschten Medikamenten melden.
  • Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Das BVL ist eine Anlaufstelle für Verbraucher, die Verdachtsfälle von gefälschten Medikamenten oder anderen Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheitsproblemen melden möchten.
  • Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA): Die EMA überwacht die Sicherheit von Arzneimitteln in der Europäischen Union. Hier können Sie Verdachtsfälle von gefälschten Medikamenten melden, die möglicherweise auch andere EU-Länder betreffen.
  • Ihre lokale Gesundheitsbehörde: In vielen Ländern gibt es lokale oder regionale Gesundheitsbehörden, an die Sie sich wenden können, um verdächtige Medikamente zu melden.
  • World Health Organization (WHO): Die WHO spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von gefälschten Medikamenten auf globaler Ebene. Sie bietet Informationen und Ressourcen zum Thema.
  • Ihre lokale Apotheke: Apotheken sind in der Regel gut informiert über Medikamentensicherheit und können Ihnen bei Verdachtsfällen von gefälschten Medikamenten helfen.
  • Polizei: Bei ernsthaften Verdachtsfällen von Medikamentenfälschungen können Sie die örtliche Polizei informieren, insbesondere wenn es Anzeichen für illegale Aktivitäten gibt.
  • Verbraucherschutzorganisationen: Organisationen wie Stiftung Warentest oder andere Verbraucherschutzgruppen können Informationen und Ratschläge zur Erkennung und Meldung von gefälschten Medikamenten bieten.
  • Interpol: Interpol koordiniert internationale Strafverfolgungsaktivitäten und kann bei der Bekämpfung von Medikamentenfälschungen weltweit helfen.
  • Pharmazeutische Hersteller: Wenn Sie ein verdächtiges Medikament von einem bekannten Hersteller haben, können Sie das Unternehmen direkt kontaktieren und den Fall melden.

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