5 große Zukunftstrends in der Medizin

5 große Zukunftstrends in der Medizin

Eine Tablette, die es nur ein einziges Mal gibt, weil sie im 3-D-Drucker speziell für einen Patienten hergestellt wurde. Oder eine Krebstherapie, die auf das individuelle Erbgut des Patienten abgestimmt ist: Personalisierte Medizin könnte wirksamer sein und weniger Nebenwirkungen hervorrufen als die heutigen Standardtherapien. In Zukunft könnte es einige bahnbrechende Innovationen geben.

5 große Zukunftstrends in der Medizin

Wir nennen die fünf großen Zukunftstrends in der Medizin!:

Trend 1: Digitalisierung in der Medizin

Für einen Termin beim Facharzt ist es schon lange nicht mehr notwendig, in der Praxis anzurufen. Stattdessen können wir den Termin einfach online buchen, und das rund um die Uhr.

Auch ein Folgerezept kann der Arzt als E-Rezept digital anlegen, ohne dass wir extra die Praxis aufzusuchen müssen. Wir können das Rezept dann in der Apotheke über die elektronische Versichertenkarte oder eine App einlösen. Eine Videosprechstunde mit einem Facharzt ist ebenfalls fast schon normal.

Futuristischer klingt da schon eine Prothese, die der Patient mit seinen Gedanken steuert, oder eine Chemotherapie, die nach den genetischen Eigenschaften des Krebspatienten zusammengestellt ist.

In den vergangenen Jahren haben die Medizin und die Technik eine enorme Entwicklung vollzogen, die großen Einfluss auf die Patientenversorgung haben wird.

Der Trend geht dahin, die Versorgungsabläufe weiter zu zerlegen und zunehmend zu digitalisieren. Dadurch werden die Prozesse effektiver und auch die Arztpraxen können effizienter arbeiten.

Auch die Rolle der Apotheken könnte sich verändern. Einen Anfang gab es schon, als Apotheker gegen Corona impfen konnten. Künftig ist denkbar, dass in Apotheken 3-D-Drucker stehen und Tabletten drucken werden, die individuell auf das Geschlecht, die Größe und das Gewicht des Patienten abgestimmt sind.

Trend 2: Digitale Therapien bei psychischen Erkrankungen

Psychische Erkrankungen sind in Deutschland der dritthäufigste Grund für Krankmeldungen. In Zukunft dürfte die Bedeutung der mentalen Gesundheit noch größer werden. Dass die Anzahl der Patienten in den vergangenen Jahren gestiegen ist, liegt vermutlich daran, dass oft erst jetzt die richtige Diagnose gestellt wird.

Statistiken zeigen, dass gerade einmal fünf Prozent derjenigen, die Depressionen haben, korrekt versorgt werden. Viele Betroffene warten hingegen nach wie vor auf eine Diagnose.

Doch selbst wenn bei allen die richtige Diagnose gestellt würde, fehlt es an Therapeuten. In Zukunft wird es niedrigschwellige, digitale Angebote geben, die mittelfristig von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt werden.

Solche Programme können Betroffenen dabei helfen, ihre Krankheit zu erkennen, und ihnen Orientierung geben. Apps können eine kognitive Verhaltenstherapie ermöglichen, die standardmäßig bei Depressionen angewendet wird.

Studien belegen, dass solche Therapien auch online stattfinden können. Eine typische Übung ist zum Beispiel, dass der Patient die positiven Erlebnisse eines Tages aufschreiben soll. Dazu kann die App auffordern.

Allerdings gibt es natürlich Krankheitsbilder und Therapieformen, bei denen eine rein digitale Lösung nicht funktioniert. Trotzdem kann die digitale Medizin im Bereich der psychischen Erkrankungen die Versorgungsmöglichkeiten erweitern und verbessern.

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Trend 3: KI in der Medizin

Auch in der Medizin ist KI ein großes Stichwort. Sogenannte Machine Learning Algorithmen lesen aus den Patientendaten Krankheitsmuster heraus, die auf herkömmlichem Wege meist unentdeckt bleiben. Dieses zusätzliche Wissen kann Medizinern dabei helfen, Risiken besser einzuschätzen und die Therapien anzupassen.

Daneben könnte KI bei der Aufklärung unterstützen. Viele Patienten suchen im Netz nach Informationen, welche Ursache oder Erkrankung hinter ihren Symptomen stecken könnte.

Allerdings hat vermutlich jeder schon die Erfahrung gemacht, dass wir laut „Doktor Google“ die schlimmstmögliche Krankheit haben. Eine seriöse App kann die Krankheitsanzeichen erfassen und mithilfe von KI auswerten. Das bringt uns der echten Diagnose ein Stück näher.

Bislang ist es aber so, dass KI-basierte Anwendungen vorgefertigte Texte liefern. In Zukunft wird es möglich sein, per Chat oder im Gespräch mit der KI über die Symptome zu sprechen, um sich ähnlich wie bei einem Arztgespräch durch immer konkrete Fragen der wahrscheinlichen Diagnose anzunähern.

Trotzdem wird natürlich auch in Zukunft der Arzt derjenige sein, der die endgültige Diagnose stellt.

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Trend 4: Hybride Modelle in der Vorsorge

Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Das stellt sowohl die Krankenkassen als auch die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Deshalb spielen für die Krankenkassen die Gesunden, die gesund bleiben sollen, eine immer größere Rolle.

Die Schwierigkeit liegt aber darin, die Personen zu Veränderungen zu motivieren, die wenig aktiv sind. Mit rein digitalen Angeboten wird die künftige Vorsorge im Gesundheitswesen nicht gelingen. Denn die Erfahrung zeigt, dass hier nur wenige langfristig bei der Stange bleiben.

Der Trend weist deshalb zu hybriden Systemen. Bei Diabetes Typ 2 zum Beispiel bittet der Arzt den Patienten, seinen Blutzucker nach dem Aufwachen, nach Mahlzeiten, nach sportlicher Aktivität und zu bestimmten Uhrzeiten zu messen und die Daten in einer App zu erfassen.

Gleichzeitig begleitet ein persönlicher Coach den Patienten ein halbes Jahr lang und unterstützt ihn dabei, die Lebensgewohnheiten anzupassen.

Außerdem leitet der Coach dazu an, die Ergebnisse auszuwerten und sich neue Ziele zu setzen. Diese Begleitung kann in Zukunft auch KI-unterstützt stattfinden.

Trend 5: Personalisierte Medizin

Die Gene sind gewissermaßen der Bauplan eines Lebewesens. Weil das menschliche Erbgut seit 2001 als entschlüsselt gilt, können Forscher Krankheiten besser verstehen und Behandlungen präziser entwickeln. So weiß die Medizin zum Beispiel, dass bei bestimmten Krebsarten gewisse genetische Mutationen öfter vorkommen.

Das Wissen über diese Veränderungen im Erbgut hat dazu geführt, dass die Therapien so verändert werden konnten, dass sie effektiver sind und für den Patienten weniger Nebenwirkungen haben.

Seit einigen Jahren stehen auch Technologien wie CRISPR zur Verfügung. Dabei verändern, reparieren oder löschen Wissenschaftler die Gene, die dafür verantwortlich sind, dass Krankheiten entstehen.

Schon jetzt gibt es große Fortschritte in dieser Richtung und damit auch in Richtung individueller Therapien. Trotzdem werden heute die meisten Patienten noch mit den Standardtherapien versorgt.

Allerdings wird die personalisierte Medizin in Zukunft sicher eine immer größere Rolle spielen.

Neben der Genetik wird dabei auch die Molekularbiologie relevant. Ein Beispiel hier ist das Mikrobiom, das als System der Darmbakterien bei jedem Menschen eine individuelle Zusammensetzung hat. Es bietet ebenfalls wichtige Ansatzpunkte für eine maßgeschneiderte Therapie.

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