Anzeichen einer Alzheimer-Demenz

Die wichtigsten Anzeichen einer Alzheimer-Demenz in der Übersicht

Nicht zuletzt aufgrund einer immer älter werdenden Gesellschaft scheint die Diagnose Alzheimer heute immer häufiger gestellt zu werden. Dabei gehört Alzheimer zu den unheilbaren Erkrankungen und stellt nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Angehörige und die Pflegekräfte auf eine mitunter harte Probe.

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Es ist nicht einfach, letztlich hilflos mit ansehen zu müssen, wie ein nahestehender Mensch allmählich die Kontrolle über seine Sinne und in diesem Zuge auch seine Persönlichkeit verliert. 

Alzheimer ist nicht heilbar, wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird, kann der Krankheitsverlauf jedoch meist verlangsamt werden. Umso wichtiger ist es daher, auf die typischen Symptome zu achten, die auf eine beginnende Alzheimer-Demenz hinweisen können.

Allerdings bedeutet das nun nicht, dass übertrieben genau auf jede kleinste Ungewöhnlichkeit geachtet werden muss und dahinter automatisch ein erstes Symptom für eine mögliche Erkrankung vermutet werden sollte. Es geht vielmehr darum, den Blick für typische Symptome zu schärfen, um bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können. 

Welches dabei die wichtigsten Anzeichen einer Alzheimer-Demenz sind, fasst die folgende Übersicht zusammen:

Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach.

Ein typisches Symptom für eine beginnende Alzheimererkrankung ist ein nachlassendes Kurzzeitgedächtnis. Das bedeutet, der Betroffene kann sich an Informationen, Gedanken oder Gesprächsinhalte, die nur sehr kurze Zeit zurückliegen, nicht mehr erinnern. Informationen aus dem Langzeitgedächtnis, wie beispielsweise die Adresse, der Geburtsort oder Kindheitserinnerungen hingegen sind meist in vollem Umfang vorhanden. 

Aufmerksamkeit ist also geboten, wenn der Betroffene im Laufe eines Gesprächs immer wieder nachfragt oder häufig den Faden verliert. Allerdings ist hier Feingefühl gefragt, denn im Alltag oder in Stresssituationen kann es durchaus passieren, dass die Konzentration nachlässt oder gelegentlich Namen oder Termine vergessen werden. 

Ein gewisses Maß an Vergesslichkeit ist im Alter außerdem völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. 

Die Bewältigung des Alltags wird zunehmend schwieriger.

Alzheimerpatienten haben häufig Schwierigkeiten damit, mehrere Vorgänge miteinander zu verbinden. So wissen sie beispielsweise, dass sie eine Rechnung bezahlen müssen, können diese Rechnung aber nicht der dazugehörigen Bankverbindung zuordnen. Genauso kann es sein, dass Betroffene zwar wissen, dass sie Sonntags immer in die Kirche gehen, sich aber nicht sicher sind, wann wieder Sonntag ist oder statt morgens nachmittags in der Kirche eintreffen. 

Typische Anzeichen für eine Alzheimer-Demenz im Frühstadium sind, dass Uhrzeiten und Tage häufig durcheinandergebracht werden und das Gefühl für Zeit generell nachlässt. Hinzu kommt, dass Alzheimerpatienten sehr häufig Schwierigkeiten damit haben, mit Zahlen umzugehen. Ein Warnzeichen kann außerdem sein, wenn alltägliche Dinge plötzlich viel länger dauern und schwerer fallen als bislang. 

Nun kann es natürlich jedem mal passieren, dass er eine Rechnung vergisst, sich in der Uhrzeit vertut oder nicht mehr weiß, welcher Knopf an einem Haushaltsgerät für eine bestimmte Funktion gedrückt werden muss. Auffällig wird es aber dann, wenn sich die Vorfälle häufen und Dinge, die bislang immer beherrscht wurden, plötzlich nicht mehr funktionieren.  

Das Sehvermögen lässt nach.

Vielen Alzheimerpatienten in einem frühen Stadium fällt es zunehmend schwer, Farben zu erkennen. Noch auffälliger ist aber, dass sich viele Betroffene selbst nicht erkennen, wenn sie in einen Spiegel schauen oder die Reflexion auf einer Glasscheibe sehen. 

Die Ursache hierfür liegt im Gehirn. Im Unterschied dazu resultiert eine altersbedingte Sehschwäche, die ebenfalls recht häufig anzutreffen ist, in aller Regel in einer Rückbildung der Netzhaut und hat nichts mit Alzheimer zu tun.  

Die Betroffenen ziehen sich zurück.

Alzheimerpatienten haben häufig Probleme, ein Gespräch zu führen. Dies liegt einerseits daran, dass ihnen die richtigen Worte nicht einfallen und andererseits daran, dass es ihnen schwerfällt, sich länger auf das Gespräch zu konzentrieren und den Gesprächspartner zu verstehen. 

Gleichzeitig spüren Betroffene im Anfangsstadium aber, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. In der Folge schämen sich viele Betroffene dafür, dass sie ständig Dinge vergessen, dauernd um Hilfe bitten müssen oder sich immer wieder seltsam verhalten. Hinzu kommt, dass es zunehmend schwieriger wird, alltägliche und gewohnte Dinge zu erledigen. Dies wirkt sich dann auch auf Hobbys aus. 

Spielt der Patient beispielsweise schon seit Jahren regelmäßig Karten, ist es ihm einerseits unangenehm, wenn er sich plötzlich nicht mehr an die Regeln erinnern kann, und andererseits macht es ihn wütend. Zu der Scham kommt dadurch noch Frust hinzu. Daher ziehen sich viele Betroffene immer mehr zurück. Bei Problemen, Stress oder in einer angespannten Situation ist es normal, sich vorübergehend abzukapseln.

Gibt es jedoch letztlich keinen Grund für den plötzlichen Rückzug, ist Vorsicht geboten. 

Dinge gehen verloren und die Orientierung fehlt.

Mit fortschreitender Krankheit wird es immer schwieriger, die Orientierung zu behalten. So fällt es vielen Betroffenen schwer, beispielsweise Entfernungen einzuschätzen und es kommt immer wieder vor, dass sich Betroffene an Orten wiederfinden, die sie nicht kennen und bei denen sie auch nicht wissen, wie sie dorthin gekommen sind. 

Ähnliches gilt aber auch für Gegenstände in der Wohnung. So beginnen viele Patienten damit, Kleidungsstücke, die Schlüssel, die Fernbedienung, den Wecker oder die Lesebrille an den ungewöhnlichsten Orten aufzubewahren. Da die Orte aber ungewöhnlich sind, können sie die Dinge später oft nicht mehr finden. Wer gelegentlich mal etwas verlegt, muss sich keine Sorgen machen. 

Dies ist normal und betrifft nicht nur Senioren. Auffällig wird es, wenn häufiger Dinge verloren gehen und andere die Dinge dann an kurios anmutenden Orten finden. 

Die Persönlichkeit verändert sich.

Für die Betroffenen ist es eine sehr schwierige Situation, wenn sie bemerken, dass sie sich seltsam verhalten haben, ständig Dinge vergessen und verwechseln oder ganze Tage plötzlich aus ihrem Gedächtnis gelöscht sind. 

Neben Scham, Hilflosigkeit und Frust entwickeln einige Patienten Ängste und Depressionen, anderen Betroffene hingegen werden aggressiv. Allerdings sind nicht alle Veränderungen der Persönlichkeit Folge einer möglichen Alzheimer-Demenz. Viele Menschen verändern sich im Alter. Dies liegt daran, dass sich im Laufe eines Lebens bestimmte Abläufe und Gewohnheiten entwickeln. 

Haben Menschen dann das Gefühl, dass jemand ihre liebgewonnen Gewohnheiten oder die Abläufe, die ihnen Sicherheit geben, stören möchte, reagieren sie teilweise ängstlich und irritiert, teilweise genervt und wütend.

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